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"Da schau her, da sitzt ein Drachenkopf", möchte ich zu Lois sagen, geht aber schwer unter Wasser. Mit lautem Rufen kann ich mich aber doch bemerkbar machen und dann auf meine Entdeckung zeigen.

So viele Einträge in unserem Gästebuch...und mails...und SMS!!! Das freut uns riesig!

Bequia (spricht man Beck-wei) taucht am frühen Morgen des 24. Jänner vor unserem Bug auf. Die kleine Insel mit 6000 Einwohnern liegt hundert Meilen westlich von Barbados.

Ungewöhnlich windstill war es gestern Abend. Mit dem Dingi steuern wir die Pizzeria "Lazy Turtle" in der Tyrrel Bay auf Carriacou an.

Am Montag Nachmittag laufen wir nach einer welligen Überfahrt von Bequia nach St. Vincent in der Calliaqua Bay im Süden der Insel ein. Mein "kleiner" Bruder ist vor zehn Tagen in Grenada an Bord gekommen.

Das könnte sie sein, unsere Bucht, wo wir einige Tage schnorcheln, tauchen und uns an Land die Füße vertreten wollen. Zwei Segler liegen bereits vor Anker.

Ein Mastenwald empfängt uns am Nachmittag in der riesigen Bucht von Le Marin. Suchend kurven wir durch das Feld der Ankerlieger, bis wir auch für Felix ein Plätzchen finden und nach dieser schaukeligen Überfahrt von St. Lucia nach Martinique vor Anker gehen können.

Anker auf am frühen Morgen von St. Pierre. Der Abschied fällt uns leicht. Wir segeln von Martinique weiter Richtung Norden nach Dominica.

Unsere Hoffnung ist gleich null. Trotzdem segeln wir im Morgengrauen von Dominica los Richtung Martinique, um vor Dienstschluss der Gendarmerie in St. Pierre anzukommen.

Mo. 17.3. - von Dominica nach Martinique, St. Pierre

Das unheimliche Gebrüll der Affen erfüllt die Scotland Bay. "Howler monkeys" leben ringsum im dichten Regenwald und sind unser Weckruf nach einer sehr kurzen Nacht.

Wir haben ein neues Liebligswort: "DE-HJUMIDIFAIA". Nein, das ist kein Vulkan auf Trinidad, sondern ein Luftentfeuchter, der Felix während unserer Abwesenheit vor Schimmel bewahren soll.

Ich sitze bei einem Häferl Tee am heimatlichen Küchentisch und betrachte die vielen Glückwunschbillets. Am Wochenende habe ich mit Familie und Freunden meinen Fünfziger gefeiert.

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Frühling und Sommer in Österreich - schon fünf Jahre haben wir diese schönen Jahreszeiten daheim nicht mehr genossen. Dafür sind wir im Winter zum Schneeschaufeln heimgekommen, hat auch seinen Reiz!?
familienfest

Lange stehe ich unter der Dusche. Ist angenehm, obwohl auch das kalte Wasser lauwarm ist. Schon beim Anziehen stehen mir wieder Schweißperlen auf der Stirn. Bin gespannt, ob wir uns an das schwüle, heiße Klima mit Temperaturen um die 35 Grad bald gewöhnen.

Das neu eröffnete Vespa`s Restaurant in unserer Marina bietet für alle Yachties, die brav an ihren Booten werken, ein günstiges Mittagsmenü an. Selberkochen ist bei diesen Temperaturen ohnehin undenkbar. Ich würde mit meinen Schweißtropfen jede Suppe versalzen.

Es zieht sich! Gestern ist endlich der Schweißer gekommen und hat die Halterung für unsere neue Kurzwellenantenne montiert. Das sollte eigentlich schon letzte Woche geschehen, ihm ist aber das Gas ausgegangen.

Pünktlich um 13 Uhr kommt der Kran, hebt unseren Felix vorsichtig auf und transportiert ihn zum Kranbecken. Der "Rastaman" vom Nachbarboot, der uns mit seiner lauten Musik oft genervt hat, die Büroangestellten im ersten Stock des Gebäudes hinter uns, alle Wünschen uns eine gue Reise und winken uns zum Abschied nach.

Am 28. Oktober sind wir von Trinidad nach Tobago motort, gegen Wind und Strömung. Es war eine lockere Überfahrt von fünf Uhr früh bis vier Uhr am Nachmittag, kein schlimmer Seegang, aber mein Magen hat rebelliert. Ich war zu lange an Land.

Was sollen wir von einem Zollbeamten halten, der zuerst mit ernster Amtsmiene wissen will, wann wir genau Scarborough verlassen haben und wann wir hier in Charlotteville angekommen sind und warum das 1 Woche gedauert hat? Der dann verschwindet, kurz darauf wiederkommt und fröhlich "I wish you a Merry Christmas" trällert, unsere Ausreisepapiere abstempelt und uns eine gute Fahrt wünscht.

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Wir setzen den Spinnaker in Tobago, gleiten gemächlich zwei Tage und zwei mondhelle Nächte bei Ostwind um die zehn Knoten unserem nächsten Ziel entgegen. Am dritten Abend ziehen wir, nachdem Lois über Kurzwelle den Wetterbericht geholt hat, den Parasailor auf.

Aves de Sotavento - hier gibt es nichts auszusetzen. Kleine Inselchen mit feinem, weißen Korallensand und jeweils einer Palme darauf bieten Schutz vor dem teilweise lebhaften Ostwind. Wir liegen vor Anker in türkisfarbenem Wasser und beobachten die Gischt am vorgelagerten Riff. Die Guardia Costa von Venezuela hat auch hier eine Außenstelle. Einklariert haben wir mit kleinen Sprachproblemen über Funk. Anschließend haben uns zwei junge Männer an Bord einen Besuch abgestattet, ein Bier getrunken und unsere Papiere kontrolliert. Wenn wir Probleme haben oder was brauchen, sollen wir es ihnen sagen. "Bienvenido!" So einfach geht das.

..liegen hinter uns. Ostwind mit vierzehn Knoten bläst den Parasailor auf und trägt uns unserem nächsten Ziel entgegen, den San Blas Inseln vor der Küste von Panama. Die hügelige Nordwestküste von Bonaire verschwindet am Horizont.
Ein sehr unerfreuliches Ereignis haben wir heute vor unserer Abreise miterlebt. Ich möchte zur Abkühlung noch kurz ins Wasser springen, da sehe ich im Norden des Bojenfeldes eine pechschwarze Rauchwolke. Ein Segelboot steht in Flammen. Der Anblick fährt uns tief in die Knochen. Es ist eine amerikanische Yacht. Die Besitzer sind gerade tauchen und ihr Hund kann zum Glück gerettet werden. Das Boot brennt vollkommen aus. Wie es dazu gekommen ist, erfahren wir nicht, werden aber in Zukunft noch sorgfältiger darauf achten, dass unsere Gasflasche zugedreht ist und die Adventkerzen lassen wir nicht aus den Augen, solange sie brennen.

Drei Tage sind wir seit Bonaire auf See. Ich lasse Windmesser und Geschwindigkeitsanzeige nicht aus den Augen. Vor etwa einer Stunde ist die Sonne untergegangen. Der Halbmond wirft sein Licht über das aufgewühlte Meer und lässt mich den Horizont deutlich erkennen. Lois hat sich auf der Bank im Salon ausgestreckt. Felix düst unter Parasailor in einer Entfernung von ungefähr vierzig Seemeilen zur kolumbianische Küste dahin. In den vergangenen Wochen sind wir die gesamte Nordküste Südamerikas entlanggesegelt, gesehen haben wir davon leider nichts. Venezuela und Kolumbien sind interessante Länder, haben aber unter Seglern, was die Sicherheit betrifft, einen schlechten Ruf.

""Hola", ruft ein Kuna-Indianer von Weitem und rudert mit seinem Ulu auf uns zu. Kokosnüsse hat er anzubieten und Langusten. Ein Segelboot bleibt rund um Ukupseni nicht lange unbemerkt. Es bringt Geschäft und gutes Geld. Wir kaufen zwei Kokosnüsse für einen Dollar, die Langusten lehnen wir dankend ab. Die Männer im nächsten Boot halten eine lebende Schildkröte in Händen. Ich schüttle energisch den Kopf. Also wirklich, nie würden wir eine Schildkröte essen. Anderswo werden sie geschützt und gepflegt, um sie vor dem Aussterben zu bewahren.
"

Nach zwei Tagen auf Coco Bandero, vier idyllischen Inselchen, die durch ein mächtiges Außenriff gegen die immer noch rauhe See geschützt sind, kommen wir am 17. Dezember im "Swimming pool" auf den Holandes Cays an. Dieser Ankerplatz ist das absolute Zentrum für alle Cruiser in San Blas und der beliebteste Treffpunkt für Weihnachten.

Seit zwei Wochen liegen wir vor Anker im "Swimming pool", Holandes Cays, San Blas.
Wir haben an Bord von "All the Colours" mit einem australischen Ehepaar und ihren drei Kindern einen sehr gemütlichen und stimmungsvollen Weihnachtsabend verbracht.

Ein Fläschchen Rotwein von Lanzarote, dazu gesalzene Nüsse vom Supermarkt in Trinidad - wir sitzen im Cockpit und philosophieren im Mondenschein über das Leben in der Inselwelt von San Blas.

Eine schwarze Wolkenwand nähert sich von Nordosten. Zu Mittag passieren wir die mächtigen Wellenbrecher von Colon und segeln unter Genua in das Hafengelände. Der Himmel öffnet seine Schleusen und ein Regenguss wäscht das Salz der welligen Überfahrt von Isla Linton vom Deck. Super Service, danke! Im grauen Dunst liegen riesige Frachter und Containerschiffe vor Anker. Fast malerisch wirkt diese Kulisse, vor der wir ruhig unserem Ankerplatz in den Flats entgegengleiten.

Ende Jänner fahre ich bei gut dreißig Grad mit dem Taxi von Colon nach Panama City zum Flughafen, steige ins Flugzeug und fliege über Amsterdam nach Wien, von wo ich mit dem Zug durch tiefverschneite Winterlandschaft heimfahre.

Jetzt habe ich gerade, wie vereinbart, das Büro der ACP angerufen. Welche Überraschung! Morgen haben sie für uns keinen Pilot. Unsere Kanaldurchfahrt verschiebt sich daher auf Dienstag, 24. Februar. Diese Änderung müssen wir natürlich allen mitteilen, die uns über Webcam beobachten wollen. Am Mittwoch werden wir gegen 18 Uhr MEZ in den Miraflores-Schleusen sein.
Wir werden euch winken!

klimaneutral gehostet