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Schneeflocken tanzen ums Haus, das Thermometer zeigt minus acht Grad. Wir backen Vanillekipferl, Nusskekse und Lebkuchen.
Bei heißem Tee gibt es an langen Winterabenden viel zu erzählen...

Wir wünschen allen unseren Segelfreunden, mit denen wir in diesem erlebnisreichen Jahr gemeinsame Stunden verbringen durften,
und allen Lesern unserer Berichte, die uns in Gedanken auf unserer Reise begleiten
EIN FROHES WEIHNACHTSFEST UND EIN GESUNDES UND GLÜCKLICHES NEUES JAHR 2010!
Alois + Sonja

Der lange Flug von Wien über Dubai und weiter nach Auckland mit kurzem Zwischenstopp in Sydney war sehr angenehm und problemlos. Viel mehr zu schaffen gemacht hat uns beiden die Zeitumstellung. Zwölf Stunden Differenz zu Österreich sind nicht so schnell zu verkraften. Aber nach einer Woche in Neuseeland werden wir endlich wieder munter, wenn die Vöglein zwitschern.

Nach 2 Tagen und 900 Kilometern empfängt uns die Hauptstadt Wellington im Süden der Nordinsel mit schwarzen Gewitterwolken, Hagel und Regen. In der Nacht verkriechen wir uns in unsere alten Schlafsäcke, wickeln uns noch in eine warme Decke und können uns trotzdem kaum erwärmen. Das kann ja heiter werden! Schließlich wollen wir die Südinsel erkunden bevor der Winter ins Land zieht und der Herbst, also März und April, sollen die ideale Reisezeit sein.
Für Samstag Mittag haben wir die Fähre nach Picton gebucht. Den Vormittag nützen wir nicht für Besichtigungen in Wellington. Auch das berühmte Museum "Te Papa" muss warten. Wir suchen das Warehouse und erstehen zwei dicke, warme Schlafsäcke, Handschuhe und eine lange Unterhose. Wenn wir schon die nächsten Wochen ziemlich spartanisch unterwegs sind, wollen wir wenigstens nicht frieren.

Tag 10, 2000 km
Am Lake Hawea schlagen wir unser Nachtlager auf. Der Platz wird vom DOC (Department of Conservation) verwaltet und bietet für wenig Geld außer Toiletten und Trinkwasser keinen Luxus. Der heutige Tag war regnerisch und kalt. Dichte Wolken haben uns den Blick auf die Gipfel der Südalpen mit dem über 3700m hohen Mount Cook verwehrt. Umso mehr freut es uns, dass wir gestern den Franz-Josefs-Gletscher erwandert haben. Beim knapp dreistündigen Aufstieg durch dichten Regenwald über glitschige Felsen, schwingende Hängebrücken und Geröll ist der Himmel noch bedeckt. Am "Roberts Point" bricht die Sonne durch und belohnt uns mit einem tollen Blick auf das blauschimmernde ewige Eis und die schneebedeckten Berge. Üppig grüner Regenwald und gleich daneben ein mächtiger Gletscher ergeben eine ungewohnte Kombination, mit der der gute alte Franz-Josefs-Gletscher in den österreichischen Alpen nicht aufwarten kann.

Tag 17, 3100 km
Blitz und Donner mit heftigem Regen reißen uns in der Nacht auf Montag immer wieder aus dem Schlaf. Te Anau, der touristische Ausgangspunkt für das Fjordland im Südwesten, empfängt uns mit Sonnenschein. Wegen der heftigen Unwetter ist aber die Straße zum Milfordsound gesperrt, erfahren wir im Informationsbüro. Umgestürzte Bäume müssen weggeräumt und das Waldgebiet kontrolliert werden. Also buchen wir vorerst bei "Real Journey" eine Tour über den Te Anau See zu der berühmten Glühwürmchenhöhle. Lässig blättern wir dafür 126,- NZ$ hin (etwa 60,-€).
Ein Guide führt uns durch den niedrigen Höhleneingang, vorbei an einem tosenden Wasserfall, der in einen Whirlpool stürzt.

25 Tage / 4350 km
Die sonnige Ostküste versöhnt uns mit Neusseland. Nach einem Stadtbummel im schottisch wirkenden Dunedin ziehen wir über die goldenen Hügel Otagos zum ehemaligen Goldgräberstädtchen Naseby und weiter auf einer schmalen, kurvigen Schotterstraße über den landschaftlich reizvollen Danseys-Pass zur Küstenstadt Omaru.
Geschichte ist in Neuseeland allgegenwärtig, obwohl die englischen Siedler erst um 1840 ins Land gekommen sind. Die historischen Gebäude sind daher für unsere Begriffe relativ jung.

30 Tage / 5050 km
Sanft schaukelt die Fähre bei blauem Himmel über die Cook Strait zurück nach Wellington. Nach einer unruhigen Nacht, in der wir erst beim dritten Anlauf einen relativ ungestörten Schlafplatz in einer Nebenstraße von Picton gefunden haben, schälen wir uns vor Sonnenaufgang aus unseren kuscheligen Schlafsäcken. Richtig kalt ist es noch, aber schon um sieben Uhr müssen wir beim Check-in der "Bluebridge-Ferry" sein.

5 Wochen / 6000 km
Bei Ebbe beginnen am "Hot Water Beach" im Osten der Coromandel Halbinsel fieberhafte Grabungsarbeiten. Auch wir haben uns am feinen Sandstrand niedergelassen. Vorerst bleibt unser Schauferl noch im Rucksack und wir beobachten, ob der kräftige Herr nebenan mit seinem Spaten eine Quelle findet. An zwei Stellen soll hier aus 2000 Metern Tiefe heißes Wasser an die Oberfläche kommen. Die Grube im Sand wird dann mit viel Glück zum entspannenden Thermalbecken. Warten wir`s ab.

6 1/2 Wochen / 7.300 km
Vom "Skytower" blicken wir aus 200 Metern über die City von Auckland. Die Wolkenkratzer des Stadtzentrums liegen tief unter uns. Rundherum erstrecken sich die weitläufigen Wohngebiete der bevölkerungsreichsten Stadt des Landes. Ich fühle mich nicht wohl im Großstadttrubel. Über die "Harbour Bridge" fahren wir nach Norden und finden bald einen ruhigen Campingplatz. Am Sonntag bummeln wir durch den hübschen Vorort Devonport, bewundern aus der Ferne die berühmte Skyline von Auckland und lassen uns später vom kleinen aber feinen Circus Aotearoa in die Welt der Artisten und Clowns entführen.

Die Tage am Trockendock sind ausgefüllt mit schleifen, kitten, polieren, putzen und streichen. Sie vergehen wie im Flug. Schon drei Wochen werken wir auf Felix, um ihn für die Weiterfahrt fit zu machen. Die vergangenen Tage waren verregnet und windig und haben unseren Tatendrang etwas gebremst. Slipmeister Kevin hat aber ohnehin erst am 20. Mai einen Termin für uns, um Felix nach fast sechs Monaten wieder ins Wasser zu setzen. Bis dahin sollten wir alle Arbeiten geschafft haben.

Bei Regenwetter verabschieden wir uns von der Norsand Marina. Felix gleitet langsam vom Slipwagen ins Wasser. Beide Motoren springen an, das Boot ist dicht, alles ok! Wir fahren nur wenige Meter und gesellen uns zu den Ankerliegern gleich vor dem Boatyard. Zur Einstimmung bläst der Wind mit 35 Konoten und beschert uns eine schlaflose erste Nacht.
Am Vortag ist ein guter Freund aus Österreich an Bord gekommen, der uns bis Fidschi begleiten wird. Nächtliche Regen- und Sturmböen hat Franz auf seinen Urlaubstörns bisher noch nicht erlebt.

Freitag den 28. Mai motoren wir voll Tatendrang die neun Meilen zur Marsden Cove Marina. Samstag Mittag wollen wir Segel setzen Richtung Fidschi. Die abendliche Wettervorschau bringt uns wieder davon ab. Starke Winde aus Norden kündigen sich an und dagegen anzukämpfen ist keine wünschenswerte Vorstellung. Das nächste Wetterfenster eröffnet sich am Donnerstag und schließt sich ebenfalls wieder. Wir planen die Abfahrt für Montag oder Dienstag und verschieben sie auf kommenden Samstag. Die Aussicht auf Westwind bis vierzig Knoten in Kombination mit starkem Schwell ist wenig reizvoll.

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