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Am 28. Oktober sind wir von Trinidad nach Tobago motort, gegen Wind und Strömung. Es war eine lockere Überfahrt von fünf Uhr früh bis vier Uhr am Nachmittag, kein schlimmer Seegang, aber mein Magen hat rebelliert. Ich war zu lange an Land.
Trinidad und Tobago gehören zusammen, sie sind ein Staat. Zu Zoll und Einwanderungsbehörde müssen wir trotzdem gehen. Die Arbeitsweise im Büro der "Immigration" in der Hauptstadt Scarborough kann ich mit Worten kaum beschreiben. So l-a-n-g-s-a-m und umständlich sind wir noch nirgends zu einem einfachen Stempel gekommen. Damit haben wir die Erlaubnis, im Stadthafen und in der Store Bay zu ankern. Wenn wir weiterwollen zur Nordküste Richtung Charlotteville müssen wir wiederkommen und eine neue Genehmigung holen...
Store Bay - endlich sind wir vor Anker in relativ klarem Wasser. Der erste Köpfler bringt nicht die erhoffte Erfrischung - das Wasser hat 34 Grad!

Freitag und Samstag fahren wir mit einem Leihauto über die Insel. Der Norden ist hügelig mit romantischen Buchten. Die zum Teil abenteuerlichen Straßen werden auch von streunenden Hunden, Ziegen und Kühen bevölkert. In der Englishman`s Bay machen wir Mittagsrast und lassen uns von Fitzroy zu einer Gummistiefelwanderung durch den Regenwald überreden. Bei dem dreistündigen, schweißtreibenden Marsch zeigt uns unser Guide die bunte Vögel- und Pflanzenwelt seiner Heimat und nimmt dafür einen beachtlichen Patzen Titi`s = Trinidad + Tobago Dollars.
Lange Sandstrände zieren den Süden Tobagos. Gebirgig windet sich die Straße im Nordosten hoch, wo wir den gewaltigen Ausblick über die Bucht von Speyside zum vorgelagerten Vogelparadies "Little Tobago" bestaunen. Der Souvenirhändler am "Lookout" will natürlich wissen, woher wir kommen. "Aus Europa", beginnen wir, "Österreich, Nähe von Linz." Wer weiß schon, wie gut er in Geographie ist? "Ja in Linz habe ich schon gearbeitet", meint er, "und auch in Lenzing." So klein ist die Welt!

Gestern hat`s gekracht. Nach einem Schnorchelausflug zum eher enttäuschenden Buccoo Reef sitzen wir bei einem späten Mittagessen im Cockpit. Ein Rumpler am Boot lässt uns hochschnellen. Was war das? Kurz darauf taucht am Heck zwischen den Rümpfen ein Jetski auf gefolgt von einer jungen Frau. Wenig später treibt ein junger Mann unter unserem Boot durch. Er bekommt offensichtlich keine Luft und kann nicht sprechen. Lois hällt ihn vorsichtig an der Schwimmweste. Wir wissen nicht, ob er verletzt ist. "Are you ok?" Mehrmals frage ich ihn. Wir sind unheimlich erleichtert, als er endlich antwortet.
Uns wird erst langsam klar, was eigentlich passiert ist. Die beiden sind tatsächlich mit voller Wucht mit ihrem Jetski gegen unser Boot geknallt und zwischen den Rümpfen durchgefahren. Zum Glück wurde dabei nur das Wassermoped beschädigt. Felix hat ein paar Kratzer abbekommen und das junge Paar wird sich von dem Schrecken auch bald wieder erholen. Ihr Schutzengel hat ganze Arbeit geleistet.

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