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Das Zigeunerleben ist für heuer vorbei. Wir nehmen Kurs auf Marmaris, wo wir für Felix ein passendes Winterlager gefunden haben. Einfahrt Marmaris Yacht Marina

Über Funk versuche ich die Marina zu erreichen, kann die weibliche Stimme aber erst verstehen, als wir schon knapp vor der Einfahrt stehen.
Da sind wir also, die Zivilisation hat uns wieder.
Noch nie haben wir so viele Katamarane auf einmal gesehen und das hat seinen Grund. Der 10 Meter breite Travellift hebt mit seinen 330 Tonnen Tragkraft so gut wie alles und die Liegegebühr wird nur nach der Bootslänge berechnet. Mit der Dame in der Rezeption schließen wir in tadellosem Deutsch einen Vertrag ab für drei Monate und das Kranen im Frühjahr. Sie ist äußerst freundlich und hilfsbereit, ich denke unsere Wahl war richtig.

Viele nette Leute liegen auf Steg Juliett. "Hallo, bist du neu hier? Heute um zehn Uhr ist Damenkaffee im Marinarestaurant. Komm` doch mit!" Ich habe mich noch kaum an die vielen Boote rundherum gewöhnt, da sitze ich schon inmitten einer Schar von Seglerinnen und lausche angestrengt dem Redeschwall einer engagierten englischen Lady. Es werden gemeinsame Ausflüge geplant und vor allem werden die Feierlichkeiten zu Weihnachten organisiert. Wegen der begrenzten Räumlichkeiten an Bord eines Schiffes soll jede Dame nur eine Sorte Kekse backen, die dann zu einem bestimmten Termin untereinander getauscht werden. Nette Idee, ich halte mich aber raus, weil wir doch gar nicht hier bleiben.Felix im Winterlager, Steg

Die überwiegend englischsprechenden Yachtkollegen in der Marina zeigen einen überwältigenden Drang zu gemeinsamen Aktivitäten, versuchen andererseits aber auch, Hilfe anzubieten. Jeden Tag pünktlich um neun Uhr schalten alle ihr Funkgerät ein und erfahren nach Foxis Wetterbericht allerlei Wissenswertes vom Tag. Danach kann sich jeder melden, der in irgendeiner Form Rat und Hilfe benötigt oder einfach etwas loswerden will. In der großen Seglergemeinde findet er immer ein offenes Ohr. Wir begeben uns gerne zur "Happy hour" in die Marinabar und treffen dort ziemlich sicher einige unserer neuen Freunde von Steg "J".

Leicht würden wir es in
der Yacht Marina noch länger aushalten. Die Duschen sind warm, das Bier ist kalt und das Wetter bis jetzt sehr angenehm. Wir haben unsere Ausrüstung vom Salz befreit und verstaut, haben unseren Felix geschrubbt und für den Winterschlaf vorbereitet.
Am 14. Dezember fahren wir um Mitternacht mit dem Bus 380 Kilometer von Marmaris nach Antalya und fliegen am nächsten Tag nach Hause zu unserer Familie und unseren Freunden in ein weihnachtliches, winterliches Österreich.

36°49,1'N 028°18,5'E

klimaneutral gehostet