1.-7. Dez. 2006, Serce Limani, TR

Jeden
Abend fahren die einheimischen Fischer aus, umrunden unser Boot, durchkreuzen
die Bucht oder versuchen ihr Glück weiter draußen. Ich weiß nicht, ob sie viel
Erfolg haben. Wir begegnen beim Schnorcheln nur sehr wenigen Fischen, die
außerdem für die Pfanne noch viel zu klein sind. Trotzdem versuchen auch wir wieder einmal unser Glück beim Angeln, etwas Abwechslung auf unserem großteils vegetarischen
Speiseplan könnte nicht schaden. Gemüseauflauf, Käsespätzle, Palatschinken, alles gut und schön, aber
ein Fischlein hätten wir auch gerne wieder einmal auf dem Teller.
Angelhaken auswerfen,
langsam kurbeln - nichts. Auswerfen, kurbeln - nichts. Wir ankern auf ungefähr 15 Meter Tiefe. Lois lässt den Köder weiter nach unten sinken, ein kurzer
Ruck, kurbeln, alle Haken sind weg. Nanu, was war das denn? Er richtet neue
Haken und startet noch einen Versuch. Vorgewarnt schlägt unser Profifischer
diesmal gleich beim ersten Zug vorsichtig an. Er kurbelt seinen Fang nach oben.
Es ist ein sonderbarer Fisch, so etwas haben wir noch nie gesehen. Etwa zwanzig
Zentimeter ist er lang, grauer Rücken, weißer Bauch, große Augen. Er gibt
merkwürdige Geräusche von sich und bläst sich auf wie ein Frosch. Also eines
weiß ich sicher, den werde ich nicht essen. Wir machen ein paar Fotos von
diesem Fang und werfen ihn wieder zurück ins Wasser.
Mein Gefühl war zum Glück richtig. Unser Fischbestimmungsbuch vom roten Meer hilft uns weiter. Wir hatten einen Silberkugelfisch am Haken, der erst vor wenigen Jahren in diese Gegend eingewandert ist. Mit seinem starken Kiefer kann er Angelhaken durchbeißen oder eventuell auch Zehen von Schwimmern. Bereits eine Portion wäre tödlich, na Mahlzeit!
36°34,6'N 028°02,7'E