31. Okt. 2006, Korinth, GR

Der Wind legt beständig zu, es beginnt zu stürmen. Den Generator schalten wir ab. Eine Kaimauer ist eine feine Sache und bietet Schutz, sollte man glauben. Der Sturm baut sich aus nordwestlicher Richtung bis zu fünfzig Knoten auf. Gischt fliegt über die Hafenmauer, die Wellen schwappen über die nördliche Mole. Wir sind heilfroh, dass wir im südlichen Bereich liegen. Felix wird an der Mauer hinaufgeschoben, bis die Fender ganz flach sind und kommt mit lautem Rattern wieder runter. Er reißt in den Seilen, ich werde im Hafen beinahe seekrank. Die Stimmung gefällt mir, ich mache einige eindrucksvolle Fotos. Feine Gischt liegt in der Luft. Die geparkten Autos am Hafen werden super gepökelt. Ob ihnen das gut tut?
Wir sind schon weit im Süden, aber es ist unheimlich kalt an diesem
letzten Oktobertag. Ich packe mich warm ein, zwei Pullover, Jacke, Stirnband
und mache mich auf in die Stadt. Lois bleibt am Boot und hält Wache.
Die Stadt ist modern, das Angebot groß. Schuhgeschäfte, Boutiquen,
Lebensmittelläden, Obst- und Fischmärkte - ich stöbere ein bisschen... Über das kalte, stürmische Wetter
wundert sich keiner sonderlich. Ist in diesem Gebiet nicht ungewöhnlich,
erzählt mir eine Verkäuferin, es kann noch kälter werden. Das baut mich
unheimlich auf, wo wir doch gedacht haben, wir segeln dem Sommer hinterher.