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""Marina bay, Marina bay, this is sailing vessel Felix. Do you read?" funke ich auf Kanal 71, wie im Handbuch angegeben.
"

Sofort bekomme ich Antwort und werde gebeten, auf Kanal 68 zu wechseln. Wir brauchen einen Liegeplatz für einige Tage, ist bei euch etwas frei? Es folgen die üblichen Fragen, Länge, Tiefgang, ... Breite. "Is it a Catamaran?" Ja, richtig! Diese Tatsache möchte ich so lange wie möglich nicht erwähnen. "Sorry, we are full." Ein Katamaran hat viele Vorzüge. Sobald wir aber einen Liegeplatz suchen, stoßen wir meist auf Probleme. Abgeseh en vom stolzen Preis brauchen wir angeblich Platz für zwei Boote. In der Praxis ist das zwar gar nicht so, trotzdem sträuben sich die Marineros.

Ich versuche mein Glück in der Queensway Quay Marina. Der Herr am Funk fragt erst gar nicht nach der Breite. Er hat mit Sicherheit mein Gespräch mit der Marina Bay gehört. Queensway Quay ist ebenfalls neuerdings auf Kanal 68 erreichbar. Leider, kein Platz! Ich hake nach. "Wir waren doch vor vier Jahren bereits über Winter bei euch." Es hilft alles nichts. Super, das war die letzte Möglichkeit, denn die Shepphard`s Marina gibt es nicht mehr.

Jetzt sind wir endlich wieder in Gibraltar und wissen nicht wohin. Wir sind etwas ratlos. Dabei war der erste Eindruck so erfreulich. Schon bevor wir das berühmte Leuchtfeuer "Europa Point" runden, begrüßen uns unsere Freunde die Delphine. Ungefähr sieben dieser wendigen Meeresbewohner werfen sich zwischen unsere Rümpfe und begleiten uns ein Stück. "Schön, dass ihr wieder da seid!" wollen sie uns sagen.

In Gibraltar-Gewässern darf man nicht ankern und im spanischen Teil wollen wir nicht. Kurz entschlossen steuern wir die Marina Bay an und legen ganz frech an einem der freien Plätze an der Außenmole an. Der beleibte Herr im Büro schaut uns groß an. "Seid ihr vom Katamaran? Wir haben doch gefunkt!" An Ort und Stelle ist aber leichter zu verhandeln, ein kleines Lächeln oder Augenzwinkern hilft oft weiter. Der nette Herr hat ein gutes Herz. Ihr müsst aber euer Boot so weit wie möglich nach vor legen. Die Verwaltung des Flughafens, der gleich an die Marina angrenzt, macht sonst Ärger, weil der Mast zu hoch ist. Ist alles kein Problem für uns. Wir können bleiben, das zählt!

Gibraltar hat sich stark verändert, seit wir im April 20 03 von hier nach Kroatien aufgebrochen sind. An Stelle der beschaulichen Shepphard`s Marina werden gerade himmelhohe Apartmenthäuser errichtet. Unser Liegeplatz vermittelt echtes Baustellengefühl und der ehrwürdige "Rock" ist von der Marina aus kaum noch zu sehen.

Felix hat uns also heuer von Marmaris bis Gibraltar gebracht, fast durchs ganze Mittelmeer. Wir sind stolz auf unser schwimmendes Heim und auf uns auch ein wenig. Langsam werden wir echte Seefahrer.

Bei Safeway füllen wir die Vorräte auf, ist nicht gerade günstig aber praktisch, und verfolgen aufmerksam die Wind- und Wettervorhersagen für die kommenden Tage. Die Kanarischen Inseln warten! Diese Woche weht ein starker Ostwind bis fünfunddreißig Knoten in der Straße von Gibraltar. Die Richtung würde passen, den Seegang wollen wir uns aber nicht antun. Vor Samstag sollen wir nicht auslaufen, meint auch Peter von der Shepphard`s Chandlery, bei dem wir endlich nach langem Überlegen eine neue Rettungsinsel für sechs Personen kaufen. Am Donnerstag bekommen wir das Paket zollfrei aufs Boot geliefert. Hoffentlich brauchen wir die Insel nie! 36°08,9N 005°21,2W

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