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Der Abschnitt von Richards Bay bis Cape Agulhas liegt mir etwas im Magen. Zu viele Geschichten von Monsterwellen und Strömungen machen die Runde. Trotzdem bin ich gar nicht wehmütig, als wir am Samstag Abend die Leinen los machen und nach acht Wochen endlich die Tuzi Gazi Marina hinter uns lassen. Das Wetterfenster für die kommenden Tage sollte gut sein.

 


Im Mondenschein setzen wir den kleinen Schwerwetter-Spinnaker und wechseln bald tollkühn zum großen Spi. Mit leichter Strömung und angenehmem Wind aus Nordost gleiten wir durch die Nacht. Am Sonntag Vormittag legt der Wind zu. Gerade noch rechtzeitig können wir das große Segel bergen, ziehen wieder bescheiden den kleinen 75 Quadratmeter Spinnaker auf und erreichen bald Spitzengeschwindigkeiten bis 14 Knoten über Grund. Der Agulhas Strom schiebt uns mit 4 Knoten vorwärts.


Gestern Mittag klettert die Windanzeige plötzlich auf bis zu 40 Knoten, Topspeed 19 Knoten. Runter mit dem Segel! Ich bin gerade beim Kochen, lasse alles liegen und greife mir Schwimmweste und Segelhandschuhe. Alleine habe ich absolut keine Chance, die Socke über das wildtobende Segel zu ziehen. Mit vereinten Kräften schaffen wir es gerade noch, setzen nur ein kleines Fetzchen Genua und sind mit bis zu 6 Knoten Strömung immer noch recht flott unterwegs. Bei dem Manöver verstaucht sich Lois seinen Zeigefinger und trägt eine stark geschwollene linke Hand davon. Seite an Seite mit Pakia tea jagen wir dahin. Ein Etmal von 259 Meilen spricht für sich. Die gewaltigen Wellenberge sind bei achterlichem Wind halb so schlimm.


Der heutige 29. Dezember ist wie im Bilderbuch, blauer Himmel, ruhige See, wenig Wind. Gemütlich sitzen wir mit einem Häferl Kaffee und den letzten Weihnachtskeksen im Cockpit. Seevögel ziehen elegant ihre Kreise. Wenn jetzt noch ein Fisch anbeißt, ist die Vorstellung perfekt.

164 Pakia tea in der Waschk

165 Albatros

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