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Schön ist es hier nicht unbedingt. Jeden Tag ist das Cockpit schwarz von Kohlestaub. Richards Bay ist einer der größten Kohleverladehäfen des Landes. Die neue Bar gegenüber der Marina beschallt uns mit Musik bis in die frühen Morgenstunden. Die Stadt hat keinen Charakter - nur verstreute Siedlungen hinter hohen Mauern mit Elektrozaun und einem großen Einkaufszentrum. Naja, und der Zustand der Marina wird auch nicht besser. Trotzdem sind wir immer noch da, weil es ein guter Platz ist, um das Boot in Ordnung zu bringen. Der Steuerbordmotor hat gestreikt und ist mit Ersatzteilen aus Kapstadt wieder repariert und auch unser Großsegel ist genäht und gecheckt. Die Bordvorräte sind aufgefüllt, die Supermärkte lassen keine Wünsche offen.

 

Südafrika ist riesig, nur einen kleine Teil haben wir bisher gesehen. Erst gestern sind wir von einer viertägigen Tour zu den Drakensbergen zurückgekommen. Dieser Gebirgszug mit Erhebungen über 3000m liegt praktisch vor der Haustür und ist ein traumhaftes Wanderrevier. Wir beschränken uns auf den Royal Natal National Park im Norden mit seinen beeindruckenden Felsformationen, Schluchten und Flüssen. Endlich bekommen unsere müden Seglerbeine wieder ausreichend Bewegung und die Kondition wird in der brütenden Hitze ordentlich gefordert. Die 400 km lange Fahrt in die Berge führt durch ländliche Gegend mit verstreuten, einfachen Häusern der schwarzen Bevölkerung. Auf den in küstennähe sehr grünen, später recht trockenen Wiesen weiden riesige Rinderherden und Ziegen. Weite Flächen sind mit Eukalyptuswäldern bedeckt, die für die Papiererzeugung gepflanzt werden. Der Gegensatz zwischen dem Überfluss in den Städten und dem Leben am Land ist unglaublich. Unsere Unterkunft liegt in einem kleinen Dorf und wurde vor dreißig Jahren von einer schottischen Familie erbaut. Das Personal ist natürlich schwarz. Die Besitzer rühren kaum einen Finger, essen viel zu üppig und schauen dementsprechend aus. So viele dicke Leute wie in Südafrika haben wir noch nie gesehen.

Tradition wird groß geschrieben auf Felix. Mit unserem Enkel Keanu macht es besonders viel Freude, jeden Tag ein Türchen am Adventkalender zu öffnen und jeden Sonntag eine Kerze mehr am Adventteller anzuzünden. Auch der Nikolaus hat uns gefunden und Schokolade, Nüsse und kleine Spielsachen gebracht. Für die Weihnachtsfeiertage sind Temperaturen an die 40 Grad angekündigt. Nach vielen Jahren auf See sind wir schon gewohnt, in kurzen Hosen und T-Shirt zu feiern und freuen uns auf ein gemütliches Familienfest.

Allen unseren Freunden und treuen Lesern unserer Berichte in Nah und Fern wünschen wir

ein FROHES WEIHNACHTSFEST UND EINEN GUTEN RUTSCH IN EIN GLÜCKLICHES 2016!

 

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