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Die Gribfiles sind wieder einmal nur als Durchschnittswert zu interpretieren. Aus den vorausgesagten 20 bis 25 Knoten werden forsche 35 Knoten Ostwind, die uns mit ansehnlichen Wellen recht flott Richtung Westen blasen zu den 100 Meilen entfernten Glorioso Inseln. Noch vor dem Frühstück fällt am Freitag Morgen der Anker in glasklarem, türkisblauem Wasser. Unzählige Vögel umschwirren Felix und Pakia tea und beäugen neugierig die Fremdlinge. Ile du Lys, die kleinere der beiden Inseln verströmt intensiven Geruch nach Vogelkot und dient tausenden von Noddies und Seeschwalben als Nistplatz. Lautstarkes Geschnatter und Gekrächze liegt in der Luft.


Wir stehen erstmal staunend vor einer Kulisse, die eigentlich zu kitschig ist, um wahr zu sein. Bei Niederwasser leuchtet die weiße Sandbank im Kontrast zum unglaublich klaren Wasser der Lagune, dahinter brechen die Wellen am schützenden Riff. Nach einem kurzen Kontrollblick riskieren wir eine erfrischende Runde ums Boot im 27 Grad warmen Wasser. Herrlich! Zu lange bleiben wir nicht drinnen, um keine Haie anzulocken. Am Nachmittag gehen wir bei Hochwasser mit Dingi und Kajak an Land und erkunden die Vogelinsel. Ohrenbetäubendes Geschrei der herumflatternden Vogelschar empfängt uns. Keine Sorge, wir wollen euch nicht stören und bleiben auch den Nistplätzen fern. Der kleine See auf der Insel ist mit seinem sumpfigen Ufer ein Paradies für Schlammkrabben und außerdem im Abendlicht sehr hübsch anzusehen. Keanu kann am langen weißen Sandstrand mit Oma und Opa um die Wette laufen und die mühsam geschaufelten Löcher der Strandkrabben zustopfen. Die werden sich freuen...
Am Samstag Morgen kommt ein vollbesetztes Schlauchboot von der Hauptinsel Ile Glorieuses auf uns zu. Bald erkennen wir, dass die sechs uniformierten Männer schwer bewaffnet sind. Natuerlich wissen wir, dass Glorioso ein militärisches Schutzgebiet ist, das von Frankreich verwaltet wird. Wir haben gehofft, die Erlaubnis für einige Tage Aufenthalt mit kleinen Geschenken erreichen zu können. Das Schlauchboot macht an Felix fest, ein Herr kommt sehr amtlich mit schweren Stiefeln an Bord. Die Sachlage ist schnell klar, an einen Handel denken wir nicht mehr. Freundlich aber bestimmt teilt er uns mit, wir müssen sofort weg. Nachdem die Herren auch Thomas und Sonja auf Pakia tea besucht haben, wird das SOFORT abgeschwächt auf Sonntag acht Uhr. Vielleicht hat sie das traurige Gesicht von Keanu umgestimmt, der doch so gerne nochmal sandspielen will.
Zwei Tage in diesem Paradies ist besser als nichts. Ich mache mich schnell fertig, und gehe mit Tom und Sonja schnorcheln. Die beiden Biologen sind hochzufrieden mit dem Zustand der Korallen, die zwar relativ klein, aber immerhin gesund sind. Auch gibt es endlich wieder, dank des Schutzgebietes, viele bunte, kleine und auch größere Fische.

106 Glorioso

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