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Mit drei bis vier Knoten sind wir gemächlich unterwegs. Ich backe frischen Kuchen, den wir uns nach dem Mittagessen bei einer ausgedehnten Kaffeepause schmecken lassen. Gut vierzig Meilen ist das Beveridge Reef noch entfernt. Vor Sonnenuntergang schaffen wir das nicht mehr. Wir werden in der Nacht wieder die Handbremse ziehen müssen und mit dem Landfall bis zum nächsten Morgen warten. Wenn die Sonne scheint und Felix ruhig durchs Wasser gleitet, kommt es auf einen Tag mehr oder weniger nicht an.
... Für eine Stunde haben ich meinen Bleistift weggelegt. Ein Mahi Mahi ist an der Angel und springt gelb-blau schimmernd aus dem Wasser. Lois kurbelt ihn heran, kriegt ihn mit dem großen Haken zu fassen, zieht ihn auf die Badeplattform und hält ihn krampfhaft fest. Ich spritze dem Fisch Hochprozentiges in Maul und Kiemen. Er gibt auf. Schnell ins Cockpit damit. Der kommt uns nicht mehr aus!
Lois ist schon total verzweifelt. Vor zwei Stunden haben wir das selbe Spiel gespielt. Einen großen Mahi Mahi kriegen wir bis auf die Badeplattform. Ganz ruhig stellt sich der Fisch. Plötzlich macht er eine wilde Verrenkung, befreit sich vom Haken und entschwindet im tiefen Blau. Das darf doch nicht wahr sein! In letzter Zeit haben wir beim Fischen kein Glück und verlieren unsere besten Köder. Lois hat Angelschnur, Vorfach und Köderhaken entprechend stark ausgelegt, nachdem wir schon einige dicke Brocken gefangen haben. Trotzdem beißt einer das Stahlvorfach durch und beim nächsten reißt die Schnur. Wenn dieser Fang auch wieder abgehauen wäre, hätten wir wahrscheinlich selbst einen kräftigen Schluck aus der Fisch-Schnapsflasche genommen.

Aber es gibt Schlimmeres. Gestern haben wir von einem Tsunami erfahren mit Zentrum in Samoa. Wir sind einige hundert Meilen entfernt und haben auf offener See davon gar nichts gemerkt. Das Ereignis schreckt uns trotzdem. Hoffentlich ist von unseren Segelfreunden niemand zu Schaden gekommen.

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