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Ohne recht zu wissen, wie uns geschieht, sitzen wir schon eine Stunde nach unserer Ankunft im Segelclub Darwin beim großen BBQ der Sail-Indonesia-Rallye. Bel und Bob aus Brasilien schleusen uns ein. So können wir noch einmal mit allen Freunden plaudern, die wir in den vergangenen Monaten getroffen haben, obwohl wir uns in der lauten Menge nicht ganz wohl fühlen.
Zweieinhalb Wochen sind seither vergangen, kaum zu glauben!

Kein Tag wird uns zu lang. Am Mindilbeach Sunsetmarket stöbern wir in Aborigine-Kunst und Souvenirs in allen Variationen, schlendern vorbei an exotisch duftenden Schmankerln und entscheiden uns schließlich für eine knusprige Pizza aus dem fahrbaren Holzofen.
Im Crocodylus Park erleben wir hautnah diese urzeitlichen Reptilien vom Baby bis zum ausgewachsenen Süß- und Salzwasserkrokodil. Die unbeweglich im Wasser treibenden Kolosse schnappen blitzartig nach den Fleischbrocken, die ihnen an einer Schnur baumelnd angeboten werden. War doch besser, dass wir seit Lizzard Island aufs Schwimmen verzichtet haben.
Renate und Dieter von "Symi" nehmen uns in ihrem Leihauto mit in den Litchfield Nationalpark. In dem trockenen, heißen Land verstecken sich die herrlichsten Schluchten und Wasserfälle, die zum erfrischenden Bad einladen. Wir lassen uns nicht zwei mal bitten. Tut das gut!
Ein gesellschaftliches Highlight ist am 1. August der Abschluss des "Darwin-Cup". Die Damenwelt nimmt das Pferderennen zum Anlass, um sich herauszuputzen mit fantasievollen Kleidern, Kopfschmuck und unglaublich hohen Schuhen. Mit ihren eleganten Begleitern steigen sie aus endlos anrollenden Taxis und wanken - bereits zu Mittag undamenhaft betrunken - dem Eingang zu. Großartig! Wir sparen uns den Eintrittspreis.

Die Verlockungen der Tourismusbranche sind in Darwin, wie in allen Zentren Australiens, unerschöpflich. Wir müssen uns aber auch um unser schwimmendes Heim kümmern und Felix für die nächste Etappe fertig machen. Hoffnungsvoll breiten wir unseren Parasailor bei "Nautical Supplies" aus. Gary besieht sich das Malheur. Nach zwei Tagen können wir den Patienten abholen - so gut wie neu, wenn wir ihn sorgsam behandeln.
Vor dem Darwin Sailing Club steigt der Strand gleichmäßig flach an. Mit den großen Gezeitenunterschieden bis zu sieben Metern haben wir bei Niederwasser oft einen weiten Fußmarsch bis zum Ufer. Das Dingi laden wir auf einen kleinen Hänger, den der Club bereitstellt.
Die Bedingungen sind ideal, um einen Katamaran trocken fallen zu lassen. Das haben wir noch nie gemacht, aber wozu hätten wir denn in Neuseeland die Kiele verstärken lassen? Mit leicht erhöhtem Puls fahren wir bei Hochwasser an den Strand, bis wir gerade noch schwimmen, werfen den Buganker und fixieren uns auch noch mit zwei Heckankern. Das Wasser sinkt und bald sitzen wir auf Grund. Das klappt ja wunderbar! Einige Stunden haben wir jetzt Zeit, um die Rümpfe zu schrubben und am Bachkbordantrieb eine neue Gummidichtung zu verkleben. Am Nachmittag kommt das Wasser zurück und wir schwimmen wieder. Das Spiel wiederholt sich in der Nacht und auch am nächsten Tag. Diesmal bekommt Felix einen neuen Anstrich mit Antifouling. Wir arbeiten fleißig und ohne Pause, schon kommt das Wasser wieder näher. Gerade rechtzeitig werden wir fertig und bewundern unser Werk. Wir spüren jeden Muskel - Segeln ist mitunter harte Arbeit...

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