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Gut vertaut und mit Fendern behängt liegt Felix am Steg in der Bundaberg Port Marina. Wir sitzen beim Sonntagsfrühstück. Die Frühlinssonne scheint vom blauen Himmel, der mit einer Reihe Cumuluswolken geschmückt ist. Kaum vorstellbar, dass wir noch vor fünf Tagen mit zehn Knoten Fahrt über meterhohe Wellen geritten sind und jeder Schritt an Bord mit Bedacht und Konzentration gesetzt werden musste. Beinahe habe ich auch schon vergessen, wie mich Lois möglichst ruhig geweckt hat mit der Nachtricht, wir haben Wasser im Boot.

Ich unterbreche mein Mittagsschläfchen und sehe die volle Bescherung. Zum zweiten mal ist ein Griff an der Notausstiegsluke im Bad gebrochen, diesmal an steuerbord. Wir drehen bei und bringen so den Wassereinbruch halbwegs unter Kontrolle. Fieberhaft sucht Lois nach einem Ersatzgriff und bekommt die Luke nach endlos scheinender Zeit wieder dicht. Davon war ich felsenfest überzeugt. Mein Optimismus und das Vertrauen in das handwerkliche Geschick meines Kapitäns wurden noch nie enttäuscht. Die Steuerbordbilge ist bis zu den Bodenbrettern voll. Jetzt sind wir froh über unsere leistungsstarke Handpumpe, die wir seit vier Jahren mitschleppen. Mit dickem Strahl saugt sie das Wasser ab. Bis auf ein paar Kilo gatschiges Mehl und einen Heizstrahler, dem ein Bad im Salzwasser nicht gut bekommt, ist nichts passiert. Die gebrochenen Plastikgriffe werden wir mit Sicherheit Herrn Gojot als Weihnachtsgeschenk überreichen.

Extremsituationen und Ferienstimmung im Wechsel lassen das Seglerleben nie langweilig werden. Nach einer turbulenten Saison mit unvergesslichen Erlebnissen freuen wir uns auf ein "ganz normales Leben" und fliegen für einige Zeit heim nach Österreich.

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