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Auf zwei Wochen schwimmen, schnorcheln und tauchen in klarem, blauem Wasser hätten wir uns gefreut, bevor wir Felix in der Rebak Marina an Land stellen. Doch wie so oft auf unserer Reise kommt es etwas anders.
Grün ist die Farbe auf Langkawi und seinen 99 Inseln rundherum. Dichter Regenwald überzieht die Hügel mit einer Vielfalt an exotischen Bäumen und Gebüsch, ein Teppich in Grüntönen mit roten und gelben Früchten als Dekoration.


Das Wasser ist ebenfalls grün und undurchsichtig. Schnorcheln macht keine Freude, da wir kaum die Hand vor den Augen sehen und sich auch nur wenige Fischlein zwischen Felsen und spärlichen Korallen hervortrauen. Die Armada aus hellerleuchteten Fischerbooten rückt trotzdem allabendlich aus und durchpflügt jeden Winkel. Bei tropischen Temperaturen um die 35 Grad bleibt zur Abkühlung nur eine Runde schwimmen ums Boot. Seit wir jedoch die ansehnlichen Quallen entdeckt haben, einige davon mit meterlangen Tentakeln, halten wir vorher sehr gewissenhaft Ausschau.

Nur kurz ankern wir in der weiten Bucht vor der Hauptstadt Kuah. Mit einem billigen, alten Leihwagen fahren wir kreuz und quer über die gut ausgebauten Straßen der Insel. Die Doppelmayr-Seilbahn "made in Austria" bringt uns auf den 708 Meter hohen Gunung Mat Cincang mit einem einmaligen Ausblick über die gesamte Inselwelt. Für uns Alpenländler ist eine Fahrt mit der Seilbahn kein großes Abenteuer. Das junge Paar aus Saudi-Arabien wirkt dagegen etwas blass, obwohl von der Frau unter ihrem schwarzen Kittel nur die hübschen Augen zu sehen sind, und auch den beiden Deutschen, die seit Jahren in China leben, macht der Anblick der steilen Felsen und die Höhenluft zu schaffen.
Schöne Strände mit stilvollen Hotelanlagen ziehen besonders im Norden und Südwesten von Langkawi Touristen aus aller Welt an. Wir würden nur gerne einen gepflegten Kaffee trinken, müssen jedoch zuvor zwei Wachposten um Erlaubnis fragen. Die 5-Sterne-Gesellschaft möchte lieber ungestört sein. Frische Croissants vom Frühstücksbufett mit Cappuccino vor einem blendend weißen Palmenstrand und ausgesprochen freundliches Personal machen den Besuch dann doch zu einem exquisiten Erlebnis - für umgerechnet 5,-Euro.

Mit unserem eigenen schwimmenden Hotel suchen wir uns bald ein ruhiges Plätzchen abseits von Island-BBQ, Tropfsteinhöhlen, dem Süßwassersee der himmlischen Prinzessin und anderen Attraktionen. Seeadler ziehen mit mächtigen Schwingen ihre Kreise, gelbschwarze Nashornvögel gleiten an den Hängen entlang und picken mit ihrem kräftigen Schnabel Früchte von den Bäumen, Affenfamilien spielen am Strand, Wildschweine wühlen bei Niederwasser zwischen den Steinen nach Fressbarem und sogar Warane lassen sich blicken. Ein Konzert aus Vogel- und Affenstimmen beginnt am frühen Morgen, nimmt in der Hitze des Tages ab, um am Abend wieder zu erschallen. Wir brauchen kein "Wildlife Center". Die Natur um Langkawi hat zumindest über Wasser viel mehr zu bieten, als wir erwartet hätten.

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