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Ao Salak Phet heißt die große Bucht im Süden von Koh Chang. 4900 Meilen haben wir seit Bundaberg zurückgelegt und lassen mit einem erleichterten "Plopp" den Anker fallen. Felix liegt ruhig wie aufgebockt. Bewaldete Berge und Hügel, Mangroven und auf Stelzen ins Meer gebaute Fischerhütten umgeben uns. Bunte Fischerboote runden als Farbkleks das Bild ab. Einige kleine Resorts kümmern sich um die wenigen Touristen, die sich in diese idyllische Ecke verirren. Das "Island View Resort" wird unser Stützpunkt. Der Chef kommt aus Deutschland und hat viele deutschsprachige Gäste, die sich in gemütlicher Runde auf der luftigen Veranda treffen.

Für uns ist die Gesellschaft eine nette Abwechslung zum Segleralltag. Bei gutem Essen und einem kühlen "Singha" fühlen wir uns schnell heimisch.
Am angeschlossenen Steg und den Mooringbojen liegt die Flotte von "Gulf Charter". Unser Sohn und seine Freundin haben vor einigen Jahren hier auf einem großen Wharram-Katamaran Urlaub gemacht. Das Boot hat den beiden Meeresbiologen so gut gefallen, dass sie es gekauft haben und für ihr "Planet-Ocean" Projekt adaptieren wollen (mehr unter www.planet-ocean.at). Elegant plätschert "Pakia tea" an der Mooring und wartet geduldig auf die Rückkehr von Tom und Sonja.

Wir leihen uns ein 125-ccm Motorrad und erkunden die Umgebung. Dieter versorgt uns mit ausführlichen Informationen. Was wir leider nicht bekommen, ist ein ordentlicher Helm. Das wackelige, verschwitzte Exemplar lassen wir lieber liegen. Auf Koh Chang kümmert sich keiner, ob wir mit oder ohne Helm fahren, aber es widerspricht unseren Prinzipien. Mit der Fähre fahren wir aufs Festland und werden auf der Kreuzung vor Laem Ngop prompt von der Polizei angehalten. 200 Baht bekommen wir aufgebrummt, die wir auf der Polizeistation in der Stadt bezahlen sollen. Die Beamten sind äußerst höflich und treiben für den Betrag von umgerechnet 5,- Euro einen unglaublichen bürokratischen Aufwand. Beim nächsten Mopedhändler erstehen wir für 2 x 160 Baht wunderschöne neue Helme.
Koh Chang gefällt uns. Der Rundweg durch die Mangroven ist malerisch - Im chinesischen Tempel wird ein Fest gefeiert und alle Besucher sind zum schmackhaften, vegetarischen Mittagmahl eingeladen - Elefanten sind faszinierende Dickhäuter. Lange beobachten wir sie aus nächster Nähe - Das Bad am Wasserfall ist herrlich erfrischend....So richtig auskosten können wir das Inselleben allerdings nicht. Zuvor müssen wir noch die Internationale Klinik in "White Sand Beach" aufsuchen. Bei Lois wird ein Leistenbruch festgestellt, den er sich wahrscheinlich beim Dieselbunkern auf Tioman zugezogen hat. Der Bruch ist nicht akut bedrohlich, sollte aber bald operiert werden.

Schon am nächsten Tag brechen wir kurz vor sechs Uhr auf, erwischen die erste Fähre, fahren mit einem holprigen Sammeltaxi nach Trat und von dort mit einem Linienbus fünf Stunden nach Pattaya. Lois wird im "Bangkok Hospital" nochmals von einem sympathischen Arzt untersucht und noch am selben Abend operiert. Um 20 Uhr wird er in ein sehr geräumiges Zimmer gebracht, wo auch ich auf dem Sofa übernachten kann. Nach der Visite am Vormittag können wir, ausgerüstet mit Pflaster und Medikamenten, das Spital schon wieder verlassen. Mit der medizinischen Versorgung und der angenehmen Betreuung in diesem Privatkrankenhaus sind wir mehr als zufrieden. Allerdings ist der Standard in staatlichen Einrichtungen, die allen thailändischen Bürgern zur Verfügung stehen, angeblich wesentlich niedriger.
Wir gönnen uns noch einen Tag Erholung in einem Hotel, bevor wir die lange Rückfahrt antreten. Weniger als 48 Stunden nach der Operation sitzt der Patient schon wieder am Motorrad und fährt von der Fähre heim in unsere Bucht. Einige Wochen ist jetzt NICHTSTUN angesagt.


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