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Wir erreichen am 25. Juni im Morgengrauen das Atoll von Tahanea. Aus dem Teavatapu-Pass strömt uns bei Ebbe das Wasser mit sechs Knoten entgegen. Beide Motoren arbeiten auf Hochtouren, die schwarzen Wellen wirken schaurig. Ich stehe wie immer am Bug und halte Ausschau nach Untiefen. Alles frei! Nach einigen spannenden Minuten drehen wir nach steuerbord ab zum Ankerplatz - geschafft!
Tahanea ist unbewohnt. Das kleine Dorf Otao ist verlassen. Zu inwirtlich sind die Bedingungen auf den Koralleninseln an Land. Die Unterwasserwelt soll dafür umso bunter sein. Das hat uns hergelockt. Im Moment ist an Tauchausflüge aber nicht zu denken. Der Wind pfeift aus Ost mit zwanzig Knoten und wird laut Prognose noch zunehmen. Felix schaukelt auf und ab und wiegt uns in den Schlaf. Schon am nächsten Morgen lichten wir den Anker und suchen uns ein ruhigeres Plätzchen. So ein Atoll ist schließlich rund und von einem breiten Außenriff geschützt. Nach acht Meilen Richtung Osten quer durch die Lagune, immer auf der Hut vor den "Bommies", wie die Australier die Korallenköpfe nennen, liegen wir wunderbar ruhig vor Anker. Wir hören die donnernde Brandung am Riff und können uns wieder einmal nicht sattsehen am Farbenspiel von goldenen Palmen, weißem Strand und glasklarem Wasser.
Der Ostwind hält weiter an. Mit bis zu achtundzwanzig Knoten pfeift er uns um die Ohren. Einen Tag, zwei Tage....die ganze Woche!
-Wir erkunden die Inseln, beobachten Kokoskrabben, Einsiedlerkrebse und Ratten.
-Wir gehen auf einer Untiefe schnorcheln. Lois harpuniert einen ansehnlichen Roten Schnapper. Auf Anraten zweier junger Franzosen, die sich schon länger auf den Tuamotus aufhalten und von den Einheimischen viel gelernt haben, essen wir ihn aber nicht. Diese Fische sind besonders gefährdet für Ciguatera. Eine Fischvergiftung wollen wir nicht riskieren.
-Wir montieren unsere Hängematten an eine Palme und genießen für einige Stunden die Ruhe. Der ewige Wind geht uns langsam auf die Nerven, auch wenn die Umgebung noch so bilderbuchmäßig schön ist.
Als nette Abwechslung im beschaulichen Alltag entdecke ich, dass unsere Konservenvorräte in der Bilge anfangen durchzurosten, obwohl ich sie vorsorglich in Plastik verpackt habe. Die Seeluft zerfrisst wirklich alles. Die Dosen sollten mit Wachs oder Lack versiegelt werden, lese ich in einem schlauen Buch. Wieder was gelernt!
Heute hat der Wind endlich nachgelassen. Uns zieht es weiter. Gerne möchten wir am Otao-Pass tauchen gehen. Das immer noch aufgewühlte Meer lässt es aber nicht zu. So marschieren wir mit unseren Schnorchelsachen über die Insel, gleiten an der Außenseite vorsichtig über scharfkantige Korallen durchs seichte Wasser und lassen uns mit der einlaufenden Strömung durch den Pass zurück in die Lagune tragen. Wir bestaunen ein buntes Riff mit Hartkorallen, dazwischen Wimpel-, Falter-, Papageienfische und treffen zwei mittelgroße Riffhaie, die uns interessiert beäugen aber weiter kein Interesse an uns zeigen.
Tauchen könnte kaum besser sein. Sehr zufrieden kommen wir zurück zum Boot.

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